Alle wertvollen Bindungen unter Menschen kosten etwas; nicht nur Geld, sondern auch Zeit, Kraft und persönliche Hingabe. Das gilt in einer Ehe, zwischen Eltern und Kindern und auch für eine Freundschaft. Zwar zählt es zu den ganz großen Ausnahmen, dass jemand für einen Freund tatsächlich stirbt, aber ein Stück des eigenen Lebens hinzugeben muss jeder bereit sein, der das Glück einer Freundschaft genießen will.
Das Wort im heutigen Tagesvers über den möglichen Preis einer Freundschaft stammt aus einem Gespräch Jesu Christi mit seinen Jüngern. Und diesen höchsten Preis hat er tatsächlich erbracht. Er starb für Menschen, die sich mit ihm verbinden und sich ihm anvertrauen, für Menschen, die wissen, dass sie, so wie sie sind, vor Gott nicht bestehen können, sondern einen Erlöser brauchen. Und dieser Erlöser ist Jesus Christus durch seinen Tod für alle geworden, die an ihn glauben.
Dabei war sein Sterben nicht vergleichbar mit dem Tod irgendeines anderen Menschen. Er selbst war ja das Leben in Person und zugleich der Ursprung allen Lebens. Zu sterben bedeutete für ihn unvergleichlich mehr als für uns ohnehin todgeweihte Menschen. Hinzu kam die grauenhafte Art seines Todes. Doch auch da waren nicht die Misshandlungen und die qualvolle Kreuzigung das Schwerste. Weit schlimmer für ihn war, dass er in den Stunden am Kreuz stellvertretend für uns Sünder die Strafe Gottes über die Sünde aller Menschen getragen hat. Dieser unvergleichliche Freundesdienst kommt nun allen zugute, die sich mit ihrem ganzen Leben ihm als dem besten Freund anvertrauen. Otto Willenbrecht