Es gibt zwei Arten von Freunden. Die einen sind »unsere Freunde«, weil sie gewisse Dinge von uns brauchen: unsere Hilfe, unsere Geräte, unsere Kontakte oder unser Geld. Ihnen liegt nicht wirklich etwas an uns. Den echten Freunden aber geht es nicht um das, was sie durch uns erhalten, sondern um uns als Person.
Als zwei Jünger von Johannes dem Täufer Jesus nachgingen, stellte er eine interessante Frage: »Was sucht ihr?« Jesus wollte wissen, ob sie ETWAS oder IHN SELBST suchten. Die Jünger antworteten: »Wo hältst du dich auf«, das bedeutet so viel wie: Wo wohnst du? Wir möchten dich in deinem gewohnten Umfeld handeln und mit den Menschen umgehen sehen. Wir möchten gern von dir lernen. - Sie hatten also ein aufrichtiges Interesse an der Person Jesu. Sie suchten IHN und nicht ETWAS. Darum antwortete Jesus ihnen: »Kommt, und ihr werdet sehen!« (Johannes 1,39). Das ist Jesu Einladung an jeden Menschen, der ihn wirklich kennenlernen möchte: Komm und mach dir selbst ein Bild von mir! - Kurze Zeit später waren die Jünger überzeugt: »Wir haben den Messias gefunden - was übersetzt ist: Christus« (Johannes 1,41).
Wie waren sie zu dieser Gewissheit gekommen? Sie hatten die Einladung von Jesus angenommen und sich selbst ein Bild gemacht. Sie hatten den Tag mit Jesus verbracht, seine Predigten und sein Handeln an den Kranken, aber auch seine deutlichen Worte den Heuchlern und und Böswilligen gegenüber gesehen und gehört.
Wir können heute dasselbe tun, indem wir in der Bibel das Leben und die Worte von Jesus betrachten. Darum hat uns Gott die Bibel bis zum heutigen Tag erhalten, damit wir uns ein »Bild« von ihm machen und uns davon überzeugen können, wie gut, gnädig und barmherzig er tatsächlich ist.
Stefan Hasewend