Eine von etwa 360 Papageienarten wird so genannt. Die ziemlich kleine, aber sehr gesellige Spezies bekam diese Bezeichnung, weil sie oft, besonders bei Gefahr, dicht beieinander sitzen. Wird ein Pärchen für längere Zeit voneinander getrennt, sterben die einzelnen Tiere bald. Als ich erstmals davon hörte, war ich in zweifacher Weise überrascht. Sowohl über die Eigenart dieser Tiere, als auch über meine Unwissenheit. Danach habe ich mich anhand von Fachliteratur ganz schnell schlau gemacht. Und ich musste feststellen, dass es bei uns Menschen ähnlich ist, denn unendlich viele Liebespaare auf dieser Welt sind – zumindest zeitweise »unzertrennlich«. Doch möchte ich hier ein ganz besonderes Pärchen erwähnen: unsere neuen Nachbarn. Beide sind zwischen sechzig und siebzig und haben erst vor ein paar Jahren zusammengefunden. Sie sind unzertrennlich. Immer und überall sieht man sie zusammen und so gut wie nie allein. Auf allen Wegen und selbst wenn sie im Haus oder im Auto etwas vergessen haben, gehen sie gemeinsam zurück und holen es. An diese beiden habe ich sofort gedacht, als ich erstmals von dieser niedlichen Papageienart hörte. Seitdem nenne ich meine Nachbarn nur noch »Die Unzertrennlichen«.
Dazu nun noch etwas in eigener Sache: Meine liebe Frau und ich sind schließlich auch schon fast dreiundvierzig Jahre unzertrennlich. Wir gehören nicht nur nach außen hin zusammen, sondern fühlen uns vor allem innerlich verbunden. Nicht nur das Band der Liebe garantiert unserer Ehe auch weiterhin die »Unzertrennlichkeit«, sondern ganz besonders auch unser gemeinsamer Glaube an den für uns gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Karl-Heinz Gries