Heute gehen wir mal auf den Friedhof. Dort sah ich kürzlich eine Grabinschrift, die ... Aber sehen Sie selbst. Auf knirschendem Kies schreiten wir übers Gräberfeld ... und jetzt ... da: »Übern Garten durch die Lüfte hört ich Wandervögel ziehn ...« steht auf blank polierter Platte. Sonst nichts. Stellen wir uns vor, wir sind unheilbar krank oder Opfer eines Unfalls, fühlen unser Ende nahen, und da lässt uns ein Besucher ein Kärtchen zurück. Wir öffnen erwartungsvoll den Umschlag und lesen: »Übern Garten durch die Lüfte hört ich Wandervögel ziehn ...«
Bleiben wir noch ein wenig an diesem Ort der Totenruhe. Dort drüben liegt einer begraben, der war wohl gegen alles Christliche. Nur ein merkwürdiges Symbol schmückt sein Grab. Vielleicht war er Freidenker oder sowas. Weiter hinten ist eine Marmorplatte, auf der steht etwas von bleibender Erinnerung und dass nur sie ewig sei. Sich ewig erinnern? Wer an wen und was, wenn Tote doch tot und die Lebenden gestorben sind? Wir gehen einige Schritte weiter und lesen auf einem ziemlich verwitterten Naturstein »Lazarus, komm heraus!« Kennen Sie die biblische Geschichte, wo der Herr Jesus Christus ins Grab hineinrief und der Tote herauskam? Ebenso werden einmal ausnahmslos alle herauskommen, auch die in den Asche-Urnen! Aber was dann?
Wie gut, dass es noch andere »Sinnsprüche« gibt! Kommen Sie mit und sehen Sie. Hier: »Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst!« Und dort auf dem Grab gegenüber steht in goldener Schrift: »Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!« Welch ein Trost, welch ein Triumph! Mit solcher Gewissheit, die Jesus Christus den an ihn Glaubenden schenkt, lässt es sich leben und sterben! Ganz anders, als mit irgendwelchen Zugvögeln! Johann Fay