Das Sprichwort stimmt: »Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!« Vieles in unserem Leben wird von einem ständigen Wiederholungsrhythmus bestimmt. Wenn wir uns das näher ansehen, kommen wir zu interessanten Zahlen. Goldene Hochzeit, fünfzig Jahre Ehe, bedeutet für die Ehefrau: Sie hat ihrem Ehemann ca. 36.500 einzelne Socken gewaschen, 18.250 Essen zubereitet, ca. 52.700 Teller abgewaschen und sage und schreibe 50.000 Meter das Bügeleisen über seine Hemden gekurvt. Eine stolze Leistung, die sich aus ständigen Wiederholungen zusammensetzt. Zum Glück denken wir nicht oft über solche Zahlen nach. Wie würde sonst eine Frau reagieren, die erst ein Jahr verheiratet ist?
Doch - es gibt ihn, diesen täglichen Trott. Es ändert sich nichts. Wir erwarten nichts Neues mehr. Irgendwie haben wir uns mit diesem Rhythmus abgefunden. Selbst unsere Gottesbeziehung kann in diesen gewohnheitsmäßigen Trott geraten. Das persönliche Gottesbild ist festgelegt. Man spricht nicht mehr darüber. Die Gebete, wenn überhaupt noch, haben immer den gleichen Inhalt. Brechen Sie aus! Kehren Sie um und bitten Sie um Vergebung. Dann werden Sie merken: Gott ist kein langweiliges religiöses »Etwas«. Der Gott der Bibel ist eine lebendige Persönlichkeit. Er sucht unsere Liebe, unser Vertrauen. Gott stellt sich in der Bibel als eine frische Quelle vor. Welcher Vergleich mit den abgestandenen Tümpeln unseres Lebens! Wagen Sie es! Sie werden nicht enttäuscht werden. Rudolf Gerhardt