Zehn Beitrittskanditaten. Zehnmal große Hoffnungen. Zehnmal gab es große Freude bei den Beitrittsländern, als heute vor fünf Jahren die Entscheidung zur Osterweiterung vom EU-Gipfel in Kopenhagen getroffen wurde. Was versprachen sich die Beitrittsländer von dieser Osterweiterung?
Sie alle haben politische und kulturelle Wurzeln mit den anderen Staaten der EU gemeinsam. In der Vergangenheit gehörten sie teilweise zu Deutschland oder der österreichischen Donaumonarchie und haben im Gegensatz zu Staaten mit engen geschichtlichen Verbindungen an Russland keine orthodoxe Bevölkerung, sondern überwiegend evangelische oder katholische Staatsangehörige. Doch die Hoffnung auf wirtschaftliche Vorteile überwogen sicher die kulturellen Hoffnungen. Ob kulturell oder materiell, die Hoffnungen waren groß - mussten sie nicht enttäuscht werden?
Bei manchen Menschen aus den Beitrittsländern mag inzwischen Ernüchterung eingetreten sein. Für andere wieder hat sich ihre Hoffnung auf ein leichteres Leben erfüllt. Sind die Menschen damit aber am Ziel ihrer Träume und Hoffnungen? Das Bemühen um Wohlstand und angenehmes Leben ist als Zwischenziel verständlich, aber in unserem Innersten werden wir damit nicht zufrieden sein. In der Bibel steht, dass Gott dem Menschen »die Ewigkeit ins Herz gelegt hat«, ob der Mensch das nun weiß oder nicht. Daher müsste unser äußerstes Bestreben dahin gehen, dieser Zielsetzung Gottes nachzukommen. Tatsächlich hat Gott uns in Jesus Christus und seiner Auferstehung die Möglichkeit dazu geschenkt.
Gerhard Kimmich