Wenn wir glauben, was uns Politiker sagen, dann scheint es mit unserer Gesellschaft voranzugehen. Der nächste spektakuläre Schritt in die verheißene bessere Zukunft ist das Zusammenrücken Europas. Nationale Grenzen werden durchlässiger. Eine einheitliche Währung soll das Zusammenleben erleichtern. In den Zeitanalysen mancher Politiker scheinen wir dem Ideal einer großen europäischen Völkerfamilie näher zu kommen. Was ist davon zu halten?
Vordergründig mögen Hoffnungen berechtigt sein. Doch durchleuchtet die Bibel die Hintergründe und kommt zu dem Schluss, dass diese Welt vom Bösen bestimmt ist. Mit der Welt ist natürlich nicht die Schöpfung als Werk Gottes gemeint, sondern das Gesellschaftssystem mit seinen Werten und Maßstäben. Dieses System nennt Gott böse, weil ihm eine innere, gottfeindliche Haltung innewohnt, die sich auf alle Gebiete des Lebens auswirkt.
Gerade jetzt erleben wir besonders stark den Verfall ethischer Werte: Unversehrtheit des Lebens, Aufrichtigkeit, Treue, Vertrauen und Liebe schwinden zusehends. Damit zerstören wir die Grundlage, auf der unser Leben aufbaut. Die Grenzen zwischen Gut und Böse werden immer durchlässiger. Das Böse tritt unverhüllter zu Tage.
Wer bewusst Christ ist, ist kein Fortschrittsfeind, aber mit den Aussagen der Bibel im Hinterkopf ist er zeitkritisch. Weil Gott in seinem Wort Geschichte im Voraus aufgeschrieben hat, kann er Entwicklungen nüchtern einschätzen und so weiß er: Unsere Gesellschaft steuert nicht auf eine glänzende Zukunft zu, sondern rast dem Untergang entgegen. Friedhelm Orlikowski