Es ist 4.30 Uhr. Vor einer halben Stunde beendete ein ziemlich heftiges Gewitter meine Nachtruhe. Nun ja, eigentlich war es nicht das Gewitter. Mittlerweile ist es weitergezogen, und ich könnte bereits wieder tief schlafen. Aber als gegen 4.00 Uhr ein besonders heftiger Donner im wahrsten Sinne des Wortes unser Haus erschütterte, hörte ich sechs kleine Füße über den Flur trippeln. Diese Füße gehörten drei kleinen Mädchen, die, vom Krach des Donners geweckt, Zuflucht in unserem Bett suchten. Da liegen sie nun und schlafen, von meinem Mann und mir getröstet, selig weiter. Und so sitze ich im Wohnzimmer und beschließe, die unverhoffte Ruhe zu genießen, die uns Müttern nur zu selten beschert ist.
Dass ich dieses Erlebnis aufschreibe, hat einen Grund: Mir wird auf einmal deutlich, dass unsere Kinder ganz automatisch den Weg zu uns Eltern suchen, wenn sie Sorgen haben. Das tun sie sowohl am Tag als auch in der Nacht. Sobald sie bei uns sind, fühlen sie sich geborgen. Aber bei wem können wir Erwachsenen unsere Sorgen abladen? Seit ich mit Gott lebe, habe ich auf diese Frage eine Antwort: Ich gehe zu meinem himmlischen Vater. Sobald mich Sorgen, und seien sie noch so klein, überkommen, bete ich. Denn ich weiß: Bei Gott gibt es Geborgenheit und Hilfe in der Not. Das tue ich mittlerweile ganz automatisch. Und wenn ich bete, erfahre ich die gleiche Geborgenheit wie ein Kind, das zu seinen Eltern läuft.
Und so bin ich nach dieser Nacht nicht böse wegen des fehlenden Schlafs, sondern froh, dass uns nichts passiert ist und wir endlich wieder Regen bekommen haben. Und vor allem bin ich dankbar dafür, dass Gott immer und überall erreichbar ist, wenn ich mich in der Not an ihn wende.
Anne Paschke