Tränen liefen über unsere Gesichter, als wir den kleinen blauen, mit Sternchen verzierten Sarg über den Friedhof trugen. An der Grabstelle angekommen, blickten wir in das tiefe Erdloch. Dort hinein sollte nun unser zu früh geborenes Baby hinabgelassen werden. Das Weinen erstickte den Gesang des angestimmten Liedes. Schließlich sagten wir zu unserem Kind Lebewohl. Für den Grabstein wählten wir den heutigen Bibelvers aus. Er sollte uns stets daran erinnern, dass Jesus die Kinder liebt. Unsere Herzen waren schwer und voller Trauer. Die darauffolgenden Wochen waren nicht einfach.
Seit diesem tränenreichen 14. Juni 2007 sind nun elf Jahre vergangen. Heute hätte unser geliebtes Kind Geburtstag gehabt. Wie er wohl als Zwölfjähriger ausgesehen hätte? Wenn wir darüber nachdenken, treibt es uns immer noch die Tränen in die Augen. Wie gut, dass wir die feste Gewissheit haben, unseren Sohn einmal im Himmel wiederzusehen. Sie stützt sich auf das oben zitierte Bibelwort. Wir werden ihn dann endlich umarmen dürfen. Darauf freuen wir uns.
Nein, der Tod ist nicht das Ende. Er ist ein Durchgang. Für alle, die Jesus Christus ihr Leben anvertraut haben, ist dies die feste Gewissheit, sogar in Bezug auf ihre »zu früh« gestorbenen Kinder. Diese Zuversicht gibt uns die Bibel, und Jesus Christus hat alle Macht, dies wahr zu machen. Er hat versprochen: »Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist« (Johannes 11,25). Doch er will nicht nur die Kinder in sein Reich aufnehmen, sondern auch jeden Erwachsenen. Solche stehen allerdings unter der Verantwortung, sein Angebot ernst zu nehmen und es zu aktzeptieren. Es wäre tragisch, dies versäumt zu haben, wenn man doch sein ganzes langes Leben dazu Zeit gehabt hätte.
Thomas Lange