Die Stahlkonstruktion des Kesselhauses eines Kohlekraftwerkes am Nordrand des Ruhrgebietes besteht aus etwa 26.000 Bauteilen, die nach eigens dafür erstellten Plänen gefertigt wurden. Sie wurden jeweils etwa drei Monate vor dem Einbau geliefert und auf der Baustelle zwischengelagert.
Obwohl bei der Herstellung der Stahlteile in den verschiedenen Werkstätten strenge Qualitätskriterien zu erfüllen waren, wurden viele Bauteile ausgeliefert, die nicht eingebaut werden konnten, weil beim Einbau Abweichungen und Mängel gefunden wurden, die eigentlich schon in der Werkstatt hätten beseitigt werden müssen. Doch jetzt war es dafür zu spät. Nun wurden auf der Baustelle alle Bauteile noch einmal »unter die Lupe« genommen, denn die Mängel mussten unbedingt vor dem Einbau beseitigt werden. Das Ergebnis war eine Fehlerquote von über 30%! Ab sofort durften nur noch Bauteile ausgeliefert werden, die restlos mängelfrei waren und abschließend noch einmal genauestens kontrolliert und für geeignet befunden wurden.
In gewisser Hinsicht sind wir Menschen mit solchen Bauteilen vergleichbar, die nicht »einbaufähig« sind. Wegen der vielen Fehler, die wir gemacht haben, passen wir nicht in die Gegenwart Gottes. Wir haben gesündigt und erlangen deshalb nicht die Herrlichkeit Gottes. Wegen unserer vielen »Mängel« werden wir verworfen und dürfen nicht auf Gottes »Baustelle«. Gott teilt uns durch die Bibel schon jetzt sein Qualitätsurteil mit, aber noch haben wir die Möglichkeit, uns durch seinen Sohn, Jesus Christus, entsprechend »nachbessern« zu lassen. Ansonsten wären wir wirklich 100% Schrott. Bernd Grunwald