Angesichts der Perfektion multimedialer Hilfsmittel kann man nur noch staunen. Der moderne Autofahrer des 21. Jahrhunderts zum Beispiel lässt sich per Navigationssystem durch alle Städte, Länder und Kontinente lotsen. Ein kleiner Bildschirm zeigt ständig den aktuellen Standort des Autos und markiert die zu fahrende Route, berechnet die voraussichtliche Ankunftszeit und die verbleibenden Kilometer. Eine einprogrammierte Stimme informiert rechtzeitig den Fahrer, wo er abzubiegen hat. Das angeschlossene digitale Radio meldet die Staus an das Navigationssystem, das wiederum die Route so plant, dass der Stau umfahren wird.
Im Dezember 1998 fuhr ein Autofahrer aus Hamburg schnurstracks in die Elbe. Als Unfallursache gab er an, das Navigationssystem habe ihn so geführt. Tatsächlich war dieses so exakt programmiert, dass es den Autofahrer an dieser Stelle über einen Fährübergang führen wollte, der leider bereits geschlossen hatte. Gleicht der Umgang dieses Fahrers mit seinem Navigationssystem nicht oft unserem Umgang mit Gott? Wenn’s glatt geht, ist die Führung selbstverständlich. Läuft’s mal schief, schieben wir es der schlechten Führung in die Schuhe. Doch es liegt daran, dass wir mit Gott nicht richtig umgehen.
Für jeden Menschen besteht die Möglichkeit, Gottes Führung in Anspruch zu nehmen. Jedem, der sich dieser Führung unterstellt, wird eine sichere Ankunft „am andern Ufer“ versprochen. Allerdings muss man auf Gottes Führung exakt achtgeben. Eigenmächtigkeit, Überheblichkeit und Stolz passen nicht dazu, sondern eher ein offenes Herz und das unermüdliche Erforschen seiner Gedanken. Stephan Winterhoff