Durch die Gnade seid ihr gerettet worden aufgrund des Glaubens. Denn niemand soll sich etwas auf seine guten Taten einbilden können.
Epheser 2,8-9
Was ist genau 210 mm breit und 297 mm hoch? Ein Blatt Papier im DIN A4 Format. Jeder Papierhersteller richtet sich nach dieser DIN-Norm (Deutsche Industrienorm). Heute ist der Weltnormentag, der uns bewusst machen soll, dass nahezu alles durch bestimmte Normen festgelegt ist. In Deutschland sind es die DIN-Normen, weltweit die ISO-Normen. Normen sind notwendig und hilfreich, damit Hersteller sich auf die Teile ihrer Zulieferer verlassen können, damit das Papier in das Fach des Druckers passt oder die Bankkarte in den Schlitz des Geldautomaten. Es gibt allerdings auch Normen, über die man etwas verblüfft lächelt. So legt die Norm DIN EN ISO 20126 fest, dass die Borstenbüschel einer Zahnbürste mindestens einer Kraft von 15 Newton widerstehen müssen, ohne dass sie herausgezogen werden. Wir sind eben recht gut darin, alles genauestens zu regeln.
Mit Normen verbunden ist der Gedanke, dass man gut ist, wenn man sich an die Regeln hält, denn nur dann bekommt man Zustimmung, Lob und Anerkennung. Dieses Prinzip übertragen wir auch leicht auf unsere Vorstellung von Gott. Wir denken, Gott hätte Regeln gegeben, z. B. die 10 Gebote, und wenn wir uns einigermaßen an sie halten, dann würde er schon mit uns zufrieden sein.
Tatsächlich finden wir in der Bibel viele gute Regeln und Prinzipien, die für unser Zusammenleben als Menschen wichtig und hilfreich sind. Allerdings können sie uns niemals vor Gott gerecht machen, weil wir sie nicht immer einhalten können, so sehr wir uns auch bemühen. Gottes Gebote zeigen uns nur, dass wir eben nicht gerecht sind. Niemand wird sich einmal vor Gott brüsten können, alles immer genau richtig gemacht zu haben. Wir sind alle Sünder und auf die Gnade Gottes angewiesen.
Bernhard Volkmann