Mitte des Jahres 2008 erschien ein Buch mit dem Titel »Was ist Alter(n)? - Neue Antworten auf eine einfache Frage«. Das Werk befasst sich mit den neuesten Forschungen zu diesen Thema. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis: Altern ist weniger als letzter Lebensabschnitt zu betrachten, sondern als ein Prozess. Die Menschen sollen »erfolgreich« altern. Das Lebensende wird zu einem Abschnitt, der wie alle andern mit Erfolg zu absolvieren ist. Dynamik, Attraktivität, körperliche und geistige Fitness wird gefordert.
Was aber ist nun wirklich mit dem Lebensende, wenn dieses Leben trotz aller Gesundheitsbemühungen an sein Ziel kommt? Was ist mit dem Tod? Das wird in diesem Buch weitgehend ausgeblendet. Von 14 Beträgen kommen elf ganz ohne das Wort »Tod« aus, und nur ein Beitrag macht den Tod zum Thema. Der Autor dieses Aufsatzes ist jedoch kein Altersforscher, sondern ein Philosoph. Das gibt zu denken.
Wir leben heute in einer Zeit, die in Bezug auf Wohlstand, Lebenssicherung und Fortschritt an die Wissenschaft ausgesprochen religiöse Erwartungen stellt. Die Wissenschaftsreligion ist die Religion unserer Zeit, des Fernsehens, aller übrigen Medien und die Religion der intellektuellen Schichten.
Was von den Heilsversprechen der Wissenschaft aber zu halten ist, zeigt dieses Buch erstaunlich klar - nichts, einfach nichts. Wird die Frage nach dem Tod, nach der Vergänglichkeit, nach dem Sinn des Lebens gestellt, muss die Wissenschaft beschämt schweigen. Dort eine Antwort zu suchen, ist ein müßiges Unterfangen. Ein besserer Rat: Die Bibel aufschlagen und Jesus begegnen. Karl-Otto Herhaus