Wir unterhielten uns mit einem Bekannten über unsere Kinder, die alles, was uns wichtig ist, aufgeben möchten. Im Laufe des Gesprächs fiel der Satz, der mich nicht mehr losließ: »Ich sage ihm (seinem zwölfjährigen Sohn!) nichts mehr, er hört doch nicht darauf!«
Hat er damit den Jungen nicht aufgegeben, wenn die Gespräche abgebrochen sind und der Junge sich selbst überlassen wurde, wohin immer er driften mag? Wollen wir das? Andere werden das Reden nicht lassen, seien es die Werbung oder die Freunde oder das Internet! Wie schnell kann ein Kind an falsche Freunde geraten!
Kinder können nur hören, wenn wir Väter reden. Wir werden das Gespräch suchen müssen. Ab der beginnenden Pubertät werden Sie nicht mehr einfach kommen und fragen. Es kostet Zeit und Liebe, die Verbindung mit unseren Jungen und Mädchen aufrechtzuerhalten. Es gilt, dranzubleiben, denn wenn erst andere Einflüsse einen Keil zwischen uns und unsere Kinder getrieben haben, wird es schwer werden, das Vertrauen zurückzuerobern.
Ob die Schuld wohl ganz eindeutig bei uns Eltern liegt? Pfarrer Deitenbeck sagte einmal: »Zuhause wird nicht gepredigt, da wird gelebt«. Damit meinte er nicht, man solle nicht über den Glauben reden. Das ist uns im 5. Buch Mose, Kapitel 6 ganz eindeutig aufgetragen. Er meinte aber, dass die Kinder uns als gottesfürchtige Menschen erleben müssen, nicht nur sonntags, sondern die ganze Woche über, nicht nur bei einer Abendandacht, sondern im ganz alltäglichen Lebensvollzug.
Es ist niemals zu spät, um damit anzufangen.
Gerhard Kimmich