Ich habe eine Postkarte, die einige Finger einer großen, von Gartenarbeit zeugenden Hand zeigt. Zwischen Daumen und Zeigefinger ist ein winziger Frosch vorsichtig eingeklemmt. Dazu habe ich geschrieben:
Ob’s Fröschchen jetzt wohl glauben kann, dass es ganz sicher ist,
dass in des starken Gärtners Hand kein Storch, kein Fuchs es frisst?
Und dass er es nach Hause bringt, wo nichts mehr schaden kann?
Wenn’s Fröschchen das nur glauben könnt, wie lieb hätt’ es ihn dann!
Ja, lieb müssten wir Gott haben, der uns vorsichtig festhält, damit wir in dieser gefährlichen Welt nicht zu Schaden kommen.
Wir fühlen uns durch Gottes Gebote und durch seine Fügungen oft eingeengt und wollten gern die große Freiheit genießen. Doch sollten wir wissen, dass wir aus uns heraus und mit unserer vermeintlichen Schlauheit den Listen des Teufels nicht gewachsen sind. Hinzu kommen die Versuchungen, denen unser natürliches Herz nur zu gern erliegt, weil es gern Verbotenes tut.
Das ist schon so, seit Adam und Eva auf den Teufel hereingefallen sind, dass in uns das Böse wie ein Magnet wirkt und uns anzieht. Wäre es anders, gäbe es nicht so viel Streit und Elend gerade unter denen, die uns die Liebsten sein sollten. Aber Herrschsucht, Rechthaberei, Neid und Habgier können gerade da ein Dauerelend produzieren, wo Liebe, Freundlichkeit, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft ihre Heimstätte haben sollten.
Und dann erst in der weiten Welt, wo keinerlei Herzensbindungen hemmend einwirken, wie kann sich da das Böse oft hemmungslos entfalten!
Ja, wie gut ist es doch, sich bei allem der fürsorgenden und mächtigen Hand Gottes überlassen zu können!
Hermann Grabe