Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.
Apostelgeschichte 4,12
Der Begriff »Heil« ist in Deutschland aufgrund seines Missbrauchs als Grußformel in der Zeit des Nationalsozialismus zwar belastet, findet aber auch heute noch in vielen Zusammenhängen Verwendung. So zum Beispiel in der Berufsbezeichnung »Heilpraktiker« oder auch unter Jägern mit dem Ausdruck »Weidmannsheil«. In der Grundbedeutung bezeichnet er den Zustand der Unversehrtheit.
In der Bibel findet sich dieser Begriff ebenso als Ausdruck für etwas Gutes, das bereitgestellt wurde. Wenn man so will, kann man ihn als Platzhalter für all das verstehen, was Gott dem Menschen an Gutem, an Heil, zuwenden will. Wie unser Tagesvers zeigt, ist das mit einem besonderen Namen verbunden, der alle anderen Namen in dieser Welt überragt und der deswegen eigentlich in aller Munde sein müsste: Jesus.
Warum ist gerade in diesem Namen das Heil für uns alle begründet? Dass es uns an diesem Heil mangelt, setzt voraus, dass wir nicht vollkommen, ja, sogar von Grund auf verdorben und ohne Aussicht auf ewiges Leben sind. Aufgrund unserer Sünde droht uns Unheil. Nur Gott kann es wenden. Das tat er, indem er Jesus, seinen gerechten Sohn, in diese Welt sandte und an ihm das Gericht über unsere Sünden vollzog. Nun können wir heil, d. h. wiederhergestellt werden. Es ist kein Reparaturvorgang oder eine therapeutische Maßnahme, sondern eine völlige Neuwerdung, indem Gott uns bei unserer Umkehr zu ihm an seinem heiligen und reinen Wesen Anteil gibt. Das Heil in Jesus Christus umfasst aber noch mehr: nicht nur die Bewältigung unserer Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch die Eröffnung einer großartigen Zukunft, die über unseren Tod hinaus von ewiger Dauer ist: ein Leben ohne Leid, Trauer und Tod bei Gott. Eine Zukunft, in der tatsächlich alles heil ist.
Joachim Pletsch