Hat man Sie schon einmal bewusst provozieren wollen? Vielleicht verkündete einer ganz laut, sodass alle es hören konnten, eine bewusste Lüge oder ein bisher bewahrtes Geheimnis; oder er richtete scheinheilig eine Frage an Sie, damit Sie rot werden sollten. Ja, wie geht man damit am besten um?
Eine schöne Antwort liefert uns unser Tagesvers. Da hatten die Israeliten einen König bekommen, und anstatt ihn anzuerkennen, provozierten ihn einige vor allem versammelten Volk. Sie machten durch Wort und Tat klar, dass sie sich von dem Kerl überhaupt nichts versprachen. Wenn das am Krönungstag schon so losging, was sollte dann geschehen, wenn es galt Probleme zu lösen? Der neue König tat hier das einzig Richtige, was wir auch heute noch von ihm lernen können: Er schwieg zu dem allen, als sei er taub. Dazu gehört natürlich sehr viel innere Kraft und das Bewusstsein, in der vorliegenden Angelegenheit im Recht zu sein.
Wenn wir uns verleiten lassen, uns zu wehren, haben die Provokateure genau ihr Ziel erreicht, und wenn man dann im Zorn auch noch Dinge sagt oder tut, die über das Ziel hinausschießen, dann ist deren Triumph vollkommen.
Wir können nur immer wieder auf Christus hinweisen. Von ihm heißt es: »... der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Mund gefunden, der gescholten nicht wiederschalt, leidend nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet« (1. Petrus 2,23). Wenn jemand weiß, dass er mit Gott im Frieden lebt, dann kann er schon eine Menge Spott oder Ablehnung vertragen, ohne gekränkt zu reagieren. Und wer das noch nicht sagen kann, den laden wir ein, mit Gott Frieden zu machen, damit er das auch fertigbekommt. Erwin Kramer