Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist.
Psalm 33,12-13
Initiiert durch die Reformation schlossen sich im März 1525 drei Gruppen aufständischer Bauern zur Oberschwäbischen Eidgenossenschaft (Christliche Vereinigung der Bauern) zusammen. Sie formulierten und verkündigten in Memmingen zwölf Artikel, die als erste Niederschrift von Menschen- und Freiheitsrechten in Europa gelten. Zu ihren Forderungen gehörten u. a. das Recht jeder Gemeinde, ihren Pfarrer frei zu wählen, der das Evangelium klar und unverfälscht verkündigen sollte, die Abschaffung der Leibeigenschaft und der Privilegien des Adels, eine gerechtere Regelung der Frondienste und Pachtabgaben, ein Ende der Willkür bei Gericht und die Abschaffung einer Art Erbschaftsteuer, die Witwen und Waisen in Armut und Unehre trieb. Dabei beriefen sich die Verfasser auf die Bibel.
Die biblischen Werte begründen wichtige Ecksteine unserer heute selbstverständlichen Rechte. Das Freiheitsprinzip unserer modernen Demokratie leitet sich vom Wesen Gottes ab, denn er ist frei und will, dass seine Kinder auch frei sind. Das scheint vergessen zu sein, denn immer mehr Volksvertreter in der aktuellen politischen Landschaft sind dabei, den Ast, der uns trägt, abzusägen. Ein jahrhundertelang verbindliches Gefüge von Ordnungen wie z. B. die Ehe wird vom Gesetzgeber immer mehr aufgelöst und durch Regelungen ersetzt, die angeblich viel besser der Freiheit des Einzelnen dienen. Es wird dekonstruiert statt aufgebaut. Die entstehenden Risse und Brüche in unserer Gesellschaft führen ins Chaos und in den Zusammenbruch. Nur eine Umkehr zu Gott und seinem Wort könnte uns noch vor dem kulturellen Niedergang bewahren. Die fängt beim Einzelnen an, weshalb wir uns alle fragen müssen, ob wir um den Preis unserer Zukunft willen weiter uns selbst suchen wollen statt Gott.
Daniela Bernhard