Endlich, fast geschafft! Was war das wieder eine Hitze! Günter stand auf der Leiter an seinem Haus. Jetzt nur noch schnell die drei Ziegel einsetzen und fertig. Günter beugte sich weit vor, zu weit, verlor das Gleichgewicht ... Hilfe!
Laute Stimmen drangen an Günters Ohr. Langsam schlug Günter die Augen auf. Wo war er? Was war passiert? Langsam erkannte er seine Umgebung - er lag in einem Krankenzimmer. An den Sturz von der Leiter konnte er sich überhaupt nicht mehr erinnern. Nach ein paar Tagen dann die erschütternde Diagnose: Nach Beckenbruch und mehreren Beinbrüchen würde Günter sich nie mehr so bewegen können, wie er wollte. Arbeitsunfähig. Und das mit 40 Jahren. »Ein Krüppel, zu nichts mehr fähig«, schoss es Günter durch den Kopf. Er war verzweifelt, am Boden zerstört. Hatte sein Leben überhaupt noch einen Sinn?
Wir alle wissen tief in unserem Herzen: Auch in unserem Leben kann alles plötzlich ganz anders aussehen. Wer heute noch stark ist, kann morgen schon schwach und auf Hilfe angewiesen sein.
Die Bibel sagt, dass Menschen, die an Jesus Christus glauben, Gottes Kinder sind. Und Gott handelt mit seinen Kindern als ein gütiger Vater. Trotzdem lässt er manchmal Schwachheiten in ihrem Leben zu. Warum nur? Der Apostel Paulus litt auch an einem Gebrechen, vielleicht war es ein unheilbares Augenleiden. Er bat Gott dreimal darum, ihm diesen »Dorn« doch wegzunehmen. Aber vergeblich! Der Herr sagte ihm, dass seine Gnade genügt, dass gerade in dieser Schwachheit Gottes Kraft zum Vorschein kommen würde.
Wenn Sie sich auch schwach fühlen, fassen Sie Mut. Gott kann Sie gebrauchen, trotz Ihrer Schwachheit. Gerade dann, wenn wir uns schwach und hilflos fühlen, kann Gottes Kraft in uns wirken.
Axel Schneider