Ist es noch etwas Besonderes, wenn eine Stadt die Millionengrenze überschreitet? Gemessen an vielen Weltstädten eigentlich nicht. Doch das Image, das München hat, zeigt, dass Einwohnerzahl nicht alles ist. München hat Glanz, Charakter, Kultur. Es ist ein Ort, an dem viele Menschen leben möchten.
Dabei war München lange Zeit eher eine zweitrangige Stadt in Deutschland, wie Bayern ein wirtschaftlich zweitrangiges Land in Deutschland war. Noch in den Anfangsjahren der Bundesrepublik gehörte es zu den Bundesländern, die finanziell unterstützt wurden. Der Aufstieg Münchens zur Millionenstadt spiegelt das Wirtschaftswunder wider, das sich in Westdeutschland und noch einmal speziell in Bayern vollzog. Heute gehört München in jeder Hinsicht zur ersten Garnitur der deutschen Großstädte.
Ob der Aufstieg so weitergeht, wer weiß es. Es gibt nämlich auch den Niedergang von Großstädten. Ninive ist untergegangen. Antiochien, zur Zeit des Paulus eine Stadt mit 800.000 Einwohnern, existiert nicht mehr, genauso wie viele, viele andere Städte. Im Ruhrgebiet haben heute manche Städte ihr Wachstum längst hinter sich.
Doch was ist mit den Menschen? Ninive ist zwar untergegangen, aber die Menschen darin, das zeigt Gott dem Propheten Jona, waren ihm nicht gleichgültig. So sandte er den Propheten dorthin, um Buße zu predigen. Die Einwohner Münchens sind Gott genauso wenig einerlei. Deshalb hat er auch dort Menschen, die andere auffordern, dem Ruf Gottes zu folgen und Buße zu tun, damit sie nicht in ihren Sünden sterben, sondern ewiges Leben erhalten. Denn Gott sandte seinen Sohn, um dies zu ermöglichen. Und heute fordert dieser Text Sie auf, zu Gott zu kommen. Karl-Otto Herhaus