Wissen Sie, was ein Pessimist ist? Das ist nicht nur einer, der alles »Mist« findet, sondern auch einer, der Wohlgefallen daran hat, sich immer das Schlimmstmögliche vorzustellen. So einer war Friedrich Dürrenmatt, der gestern vor 20 Jahren starb. Sicher wusste er auch, dass sich damals wie heute Schreckensvorstellungen besser verkaufen lassen als »gute Botschaften«. Er ließ seine Dramen und Romane immer dann enden, wenn es nicht mehr schlimmer werden konnte. Mord, Wahnsinn und der Weltuntergang gehören zu den Dingen, mit denen er seinen Lesern vergnügliche Leseabende bereitete, so bei Radiomusik, einem guten Tropfen und allerhand zum Knabbern.
Ich meine, da stimmt doch etwas nicht. In Wirklichkeit legt man auf ein sorgenfreies Leben mit Spaß und Gesundheit wert und tut alles, um das zu erhalten, und gleichzeitig ergötzt man seine Seele mit einem Szenario, das qualvollste Sinnleere zum Inhalt hat, einfach Schrecken pur!
Man braucht aber nicht erst solche Dichter zu lesen. Wie viele junge, hübsche Menschen laufen mit T-Shirts umher, auf denen Drachen und Teufel zu sehen sind und Totenschädel, aus deren Augenhöhlen sich Schlangen winden. Was ist los mit uns?
Gott sagt, weil wir Menschen ihn nicht haben wollen, hat er uns unseren gottlosen Gedanken überlassen, die natürlich nicht spurlos an uns vorübergehen, sondern auch unser Handeln beeinflussen.
Wer aber darüber zum Nachdenken kommt, dem sagt er die gute Nachricht unseres Tagesspruchs. Dafür hat Gott einen hohen Preis bezahlt, denn der göttlichen Gerechtigkeit musste Genüge getan werden. Nun kann jeder aufrichtig Suchende Vergebung finden. Dann erst wird's wirklich besser! Michaja Kautz