Das ist beinahe eine filmreife Geschichte, die uns da in der Bibel berichtet wird. Ort der Handlung ist eine ziemlich unbedeutende Stadt im Tal des Lycus, einem Nebenfluss des Mäander in den Kadnischen Bergen der kleinasiatischen Landschaft Phrygien. Bizarre Kalksteinberge bilden die Hintergrundkulisse des Städtchens, in der eine kleine christliche Gemeinde entstanden ist. Sie versammelt sich im Haus eines bescheidenen Unternehmers, der mit einigen Arbeitern und Sklaven einen kleinen Familienbetrieb führt. Eines Tages ist einer seiner Sklaven verschwunden. Er wird zwar kaum vermisst, da er ohnehin ein Taugenichts ist. Doch das Leben eines entlaufenen Sklaven ist gefährlich. Wenn er erwischt wird, wird er gebranntmarkt. Ein »F« auf der Stirn macht allen klar: ein »Fugitivus«, ein Entlaufener, ist vogelfrei. Onesimus gelingt es jedoch, sich bis zur Weltmetropole Rom durchzuschlagen. Ob er hier untertauchen oder sich freikaufen kann?
Aber es kommt anders. Er lernt den Missionar Paulus kennen und durch ihn die Botschaft von Jesus Christus. Und diese Botschaft verändert sein Leben. Aus dem Taugenichts wird einer, der nützlich wird, einer, der seine Vergangenheit klärt, einer, der selbst auf die Gefahr hin, bestraft zu werden, bereit ist, zu seinem Herrn zurückzukehren (nachzulesen in der Bibel im Brief des Paulus an Philemon).
Der Glaube an Jesus Christus bewirkt die Vergebung unbewältigter Schuld und den Kurswechsel zu einem sinnerfüllten Leben. Dieser Kurswechsel ist auch heute - nicht nur für Taugenichtse - erlebbar. Eberhard Platte