Weil wir Menschen die zehn Gebote nicht halten wollen, hat man hunderttausend Gesetze gebraucht, um für jeden denkbaren Fall eine Vorschrift anbieten zu können. Doch scheint der Spruch wahr zu sein, dass Gesetze nur dazu da sind, um übertreten zu werden. Und so müssen weitere Gesetze her, um die neuen Schlupflöcher zu stopfen.
Wir können aber Gott danken, dass wir in einem Land leben, in dem sich Regierungen und Justiz Mühe geben, gerecht zu handeln. Trotzdem haben auch wir oft über Ungerechtigkeit zu klagen. Ja, in vielen Fällen ist es gar nicht möglich, gerecht zu urteilen. Da wurden z. B. in der ehemaligen DDR Häuser zwangsenteignet, die man an andere Leute verkaufte. Wer ist nun der rechtmäßige Besitzer? In jedem Fall wird einem Unrecht getan, entweder dem früheren oder dem jetzigen Besitzer. Und die meisten Menschen auf dieser Welt leben in Staaten, deren Regierungen sich um Gerechtigkeit nur sehr wenige Gedanken machen. Wie viel Unrecht geschieht da! Auch heute werden Hunderttausende in Arbeitslagern oder als Sklaven gequält oder leben in bitterster Armut, weil die Güter so ungerecht verteilt sind.
Gott hat das nicht gewollt, und weil er gerecht ist, hat er auch gesagt, dass er am Ende Recht schaffen wird. Der Herr Jesus Christus wird noch einmal auf diese Erde kommen und alle Gewalt- und Unrechtsherrschaft beseitigen. Dann werden alle, die auf ihn gehofft haben, ihn sehen, wie unser Tagesvers sagt, und erleben, wie es auf dieser Welt zugeht, wenn Gerechtigkeit herrscht. Das ist eine tröstliche Aussicht für alle, die auf Gottes Gerechtigkeit vertrauen, weil er auch für unsere Schuld eine gerechte Bezahlung erhalten hat, als Christus für die Gläubigen starb.
Hermann Grabe