Am 17. Februar 1962 gab es in Norddeutschland eine große Flutkatastrophe mit mehr als 300 Todesopfern. Die Menschen wurden nachts im Schlaf überrascht, weil man die Sturmflut nicht so schnell und nicht so heftig erwartet hatte. Die Warnungen kamen zu spät und wurden wohl auch nicht so ernst genommen. Schließlich war man an der Nordseeküste an Sturmfluten gewöhnt und abgehärtet. Doch die Sorglosigkeit hatte diesmal schlimme Folgen.
Ein bisschen von der Wasserflut damals habe ich auch abgekriegt. Ich wohnte etwa sechzig Kilometer von der Küste entfernt und fuhr als Berufspendler frühmorgens mit dem Zug in die nahe Großstadt, welche durch Schifffahrtskanäle mit dem Meer verbunden und deren Hafenpegel auch von Ebbe und Flut abhängig ist. Schon unterwegs sah ich rechts und links Wiesen und Felder überflutet. Und in der Halle des Hauptbahnhofs bekam auch ich dann im knöcheltiefen Wasser nasse Füße. Draußen war der Wasserstand teilweise wesentlich höher. In einer Straße stand buchstäblich haushoher Schaum ausgelöst vom Waschpulver eines Großhandelslagers.
Wenn man selbst nicht direkt betroffen ist von einer solchen Katastrophe, ist man erleichtert. Und wenn man davor gewarnt wird, kann man u. U. noch etwas tun, um ihr zu entgehen. Schrecklich ist aber, wenn man ihr unerbittlich ausgeliefert ist und darin umkommt. Gott warnt uns in seinem Wort vor einer Katastrophe, die unser aller Leben bedroht. Es ist die Katastrophe der Sünde, die über uns Menschen hereingebrochen ist. Ihren lebensbedrohlichen Folgen kann man nur entfliehen, wenn man sich an den Retter Jesus Christus wendet. Karl-Heinz Gries