Manchmal lese ich im Internet Texte von Menschen, die aus Überzeugung Atheisten sind. Sie meinen, die Bibel wäre voller Widersprüche, und überhaupt könne man nicht an so einen grausamen Gott wie den des Alten Testamentes glauben. Der Tagesvers scheint auf den ersten Blick ja auch genau in diese Argumentation zu passen. Ein Gott, der eifersüchtig ist – das geht nicht! Gott müsste doch eigentlich so cool sein, dass er darübersteht.
Sehen wir uns kurz an, in welchem Zusammenhang der Vers steht. Mose belehrt in diesem Kapitel der Bibel die Israeliten, dass sie sich immer daran erinnern sollen, was Gott ihnen Gutes getan hat. Deshalb sollen sie Gott anbeten und ihm danken und sich nicht selbst Götter schaffen, um diese anzubeten. Ein, wie ich meine, berechtigter Anspruch. Ein Beispiel dazu: In unserer Gemeinde gibt es ein kleines Mädchen, das ich sehr gerne mag. Sie kommt im Gottesdienst oft zu mir und krabbelt auf meinen Schoß. Ihre Mutter hat nichts dagegen. Jetzt stellen Sie sich aber mal vor, das Mädchen würde plötzlich Mama zu mir sagen und ihre eigene Mutter, die eine richtig gute Mutter ist, ablehnen. Da wäre doch dringender Handlungsbedarf! Ihre Mutter wäre zu Recht eifersüchtig, und wir sollten schleunigst dafür sorgen, dass das Kind wieder erkennt, wer seine richtige Mutter ist.
Wie ist das nun bei uns? Wir sehen die Natur an, all die Pflanzen und Tiere, die so wunderbar geschaffen sind. Zu Recht staunen wir darüber. Aber bei vielen hat sich heute der Satz »Wunderbar, wie die Natur das eingerichtet hat« eingebürgert. Und da wird Gott zu Recht eifersüchtig. Denn als Schöpfer aller Dinge sollen wir ihn ehren, indem wir ihm für alles danken. Er möchte als Urheber anerkannt und geehrt werden.
Anne Paschke