Vor einiger Zeit hörten wir im Radio eine interessante Reportage zum Thema Wiederverwendung von Kleidung, Konsumgütern und Essen. Es ging darum, Dinge, die man nicht mehr braucht, anderen gratis zur Verfügung zu stellen. Dabei wurde »Containering« vorgestellt – das Retten von noch genießbaren Lebensmitteln aus Mülleimern von Supermärkten oder Bäckereien. Mittlerweile gibt es in vielen deutschen Städten sogenanntes Foodsharing. Diese Initiative hat ihren Ursprung in Berlin, wo der Gründer eine Bio-Supermarktkette Menschen dazu bewegen konnte, unverdorbene Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, an die Foodsharing-Initiative abzugeben, anstatt sie in die Mülltonnen zu werfen. Diese Lebensmittel werden dann gratis an bedürftige Menschen weitergegeben. Bei dem Radio-Interview kam heraus, dass ein großes Problem der Initiative die Scham der Menschen ist, ohne Gegenleistung etwas anzunehmen. Es kratzt an ihrem Stolz, einfach so, ganz ohne Bezahlung, etwas zu bekommen. Bei vielen Menschen ist der Satz »Was nichts kostet, ist nichts wert« noch immer tief verwurzelt. Oft ist es nämlich tatsächlich so, dass wir Dinge, für die wir nicht bezahlen müssen, auch nicht wertschätzen.
Erstaunlich ist, dass das wertvollste Gut überhaupt für uns tatsächlich »gratis« ist! Gott bietet den Menschen die Erlösung, die Errettung umsonst an. Ohne Gegenleistung und ohne Vorbedingung. Der Grund dafür ist, dass die Erlösung so wertvoll ist, dass wir sie niemals bezahlen könnten. Alle guten Werke reichen nicht aus, unsere Schuld abzugelten. So ist Gottes Angebot der Liebe für uns zwar umsonst, aber Gott selbst hat es viel gekostet. Er hat es teuer bezahlt: mit dem Leben seines Sohnes. Michaja Franz