Wir werden wir entfliehen, wenn wir so eine große Errettung missachten?
Hebräer 2,3
Gerhard Domagk (1895-1964) hatte als junger Soldat im Ersten Weltkrieg erschüttert miterlebt, wie viele Männer an infizierten Wunden starben, weil die Medizin noch kein Mittel gegen bakterielle Infektionen kannte. Er setzte es sich als Lebensziel, das zu ändern, und arbeitete zielstrebig und mit ungeheurem Fleiß. 1939 entdeckte er als Erster die antibakterielle Wirkung der Sulfonamide und erhielt dafür später den Nobelpreis für Medizin. Viele Jahre widmete er der Bekämpfung der Tuberkulose, an der wahrscheinlich die meisten Menschen starben - ehe Domagk erste wirksame Tuberkulostatika fand.
Sein Biograf beschreibt die eindrucksvolle Szene, als er seinem altgewordenen Hausarzt einen Besuch in Domagks altem Labor ermöglichte. Der Mediziner hatte selbst erlebt, wie durch die Forschung Domagks Menschen gerettet werden konnten, die vorher dem Tod geweiht gewesen waren. Fast ehrfürchtig blätterte er durch die Hunderte Seiten handgeschriebener Labornotizen, in denen Domagk seine komplizierten Versuche sorgfältig dokumentiert hatte. Mit Tränen in den Augen sagte der alte Arzt schließlich: »Die Menschheit wird nie ganz verstehen, was sie diesem Mann zu verdanken hat.«
Ein noch viel größerer Wohltäter der Menschheit ist Jesus Christus, denn dank seines Lebens und Sterbens können Menschen von den schrecklichen Folgen der Krankheit »Sünde« geheilt werden und wieder in Gemeinschaft mit Gott kommen. Wenn wir die Schritte seines Lebens in den Evangelien nachvollziehen, sollten wir da nicht auch Tränen in den Augen haben wie der alte Hausarzt beim Studium von Domagks Labor-Tagebüchern? Ohne Jesus wären wir verloren. Auch wir werden wohl nie ganz verstehen, was wir seiner Hingabe und Liebe zu verdanken haben.
Elisabeth Weise