In guten Zeiten mögen wir über eine solche Aussage lächeln. Sie ist heute nicht mehr »in«. Gott gehört nicht in die Überlegungen des normalen Lebens. Vor einigen Jahren wollte man ihn abschaffen, jetzt ist er »außen vor«.
Das ändert sich oft, wenn Nöte aufbrechen. Arbeitslosigkeit, schwere Erkrankungen, empfindliche Verluste; Krisen unterschiedlicher Art treffen ins Zentrum unseres Lebens. Auf einmal ist es vorbei mit der Gleichgültigkeit gegenüber Gott. Jetzt ist Gott der Schuldige. Wie kann er so etwas zulassen? Unser korrektes Verhalten wird offensichtlich bestraft statt belohnt! Das ist ungerecht! Plötzlich wollen wir Gott, der bis dahin von uns unbeachtet geblieben ist, für unsere Lage verantwortlich machen. Wir vergessen dabei, dass wir uns von ihm gelöst haben und die Verantwortung für uns selbst beanspruchen. Wenn wir wollen, dass Gott sich um uns kümmert, dann müssen wir auch seine »Spielregeln« akzeptieren.
Gott hat längst bewiesen, dass er Gutes mit uns im Sinn hat. Er hat uns so sehr geliebt, dass er seinen Sohn als Retter gesandt hat. Er will nicht, dass jemand verzweifelt. Es ist jedoch notwendig, dass wir unser Verhältnis zu ihm in Ordnung bringen. Er will unsere Schuld, die in der Auflehnung gegen ihn besteht, vergeben, wenn wir sie ihm bekennen. Menschen, die Vergebung erfahren haben, klagen nicht an, sondern lieben Gott. Für sie sind nicht alle Probleme des Lebens gelöst. Sie wissen aber, dass alles, was sich ereignet, dem vollkommenen Plan Gottes für ihr Leben entspricht. Günther Kausemann