Mancher mag sich schon gefragt haben, wie die grünen, schwarz-gelb gestreiften Raupen auf seinen Grünkohl gekommen sind. Dass die Kohlweißlinge ihre Eier dorthin gebracht haben, muss ihnen erst einer sagen. An der Ähnlichkeit von Eltern und Kindern ist das wahrhaftig nicht abzulesen.
Ja, die Raupen haben nur kurze Gehwarzen, nicht einmal Beine. Und Wassergräben oder glatte und klebrige Wände können sie nicht überwinden. Sie müssen erst die »Metamorphose der Insekten« durchgemacht haben. Da wird aus dem Ei eine Raupe, aus der Raupe eine Puppe und aus der Puppe schließlich der Schmetterling, der über jede Umzäunung hinausfliegen kann.
Viele Menschen wissen ebenfalls nicht, dass Gott sie zu etwas Besserem berufen hat, als hier auf der Erde herumzukriechen. Die Glaubenden sollen einmal den Engeln Gottes gleichen. Und wie die Schmetterlinge nicht mehr durch Zäune aufzuhalten sind, sollen auch sie nicht mehr durch die Behinderungen dieser Weltzeit zurückgehalten werden. Aber so wie der Schmetterling das Raupenstadium durchmachen muss, ist für uns Menschen das Erdenstadium zu unserer Entwicklung nötig. Das Raupenstadium wird die »Fressform« der Insekten genannt. Da fressen sie sich groß und dick, um später ein schöner Schmetterling zu werden, der dann nur noch ein wenig Nektar aus dieser und jener Blüte trinkt. Wir Menschen sollen hier auf Erden für die Ewigkeit zubereitet werden. Wir sollen Gott, unsere Nächsten und uns selbst richtig einzuschätzen lernen und das tun, wofür Gott seine Leute am Ende belohnen wird. Und sind wir hier auch noch sehr erdgebunden, so können wir im Glauben doch schon die Flügel ausbreiten und uns über die Schwierigkeiten erheben. Silvia Lammers