Der Schreiber dieses uralten Liedes hatte eine ungewöhnliche Bitte: »Gott, bring mir bei, dass ich endlich bin, dass das Leben hier nur von kurzer Dauer ist!« Wie unangenehm, daran zu denken, dass sich einmal der Sargdeckel über mir schließen wird. Das ist in Zeiten von Penizillin und Krankenversicherung ein Gedanke, der sich in die Abstellkammer unseres Bewusstseins verzogen hat. Noch nie wurden so viele Menschen so alt wie heute. Werfen wir zum Vergleich einmal einen Blick zurück: Vor 500 Jahren lag die Lebenserwartung des Durchschnittsdeutschen bei 30! (Heute steht man mit 30 mitten im Leben.) Nur jedes vierte Baby erreichte damals das erste Lebensjahr. Unvorstellbar! Ein Geschichtsexperte aus Tübingen (Ewald Frie) stellt treffend fest, dass unsere Friedhöfe voller alter Menschen sind, »ein historisch ganz ungewöhnlicher Fall«.
Es ist also verständlich, dass der Tod uns nicht mehr so sehr beschäftigt wie Menschen aus anderen Zeiten. Uns geht es einfach sehr gut. Und doch steht oben in dem Bibelvers, dass es »weise« ist, über unsere Endlichkeit nachzudenken. Wer nicht über den Tod nachdenkt, vergisst den wichtigsten Faktor in seiner Lebensrechnung. Egal, was wir in unserem Leben erreichen, es wird mit einem Mal zerplatzen wie eine Seifenblase. Was bleibt dann übrig? Wie dumm ist es, wenn wir alles auf das Diesseits setzen. Denn es gibt ein Danach, ein Leben nach dem Tod. Gott hat uns darüber nicht im Ungewissen gelassen. Er hat uns durch Jesus Christus sogar einen Ausweg aus dem Todesstrudel geschaffen. Jesus hat uns den Weg zum ewigen Leben bei Gott gebahnt. Er selbst sagt: »Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.«
Jan Klein