Er bewahrt deine Füße vor dem Stolpern; er, dein Beschützer, schläft niemals. Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht!
Psalm 121,3-4
Entsetzt reiße ich das Lenkrad intuitiv nach links, weg von den auf mich zurasenden Warnbaken. Glücklicherweise gibt es gerade keinen Gegenverkehr, als ich bei meinem Manöver auf die Gegenfahrbahn gelange. Mit klopfendem Herzen bringe ich das Auto wieder auf die richtige Bahn und fahre weiter. Ich bin eingeschlafen, realisiere ich. Sekundenschlaf. Und das am frühen Sommerabend. Kein Wunder: Die letzten Monate fordern nun ihren Tribut. Die Menge an Arbeit, Lernstoff und einander jagende Prüfungen waren eine große Belastung und haben mich vollkommen erschöpft. Während das Adrenalin noch durch meine Adern pumpt, danke ich Gott innig für seine Bewahrung vor einem Unfall. Es hätte auch anders enden können. Während ich unbemerkt am Steuer eingeschlafen bin, hat er gewacht und aufgepasst.
Wir Menschen können uns bis zum Zusammenbruch überlasten. Dann sind unsere Sinne nicht mehr geschärft, wir nehmen unsere Umwelt vielleicht nur noch wie durch einen Nebel wahr und taumeln von einem Tag in den anderen. Würde ich in so einem Zustand die Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen, wäre das unverantwortlich und riskant und könnte böse enden.
Es tröstet mich ungemein, dass Gott sich nicht überlasten kann. Sogar ein ganzes Volk wird ihm nicht zu viel. Er nimmt sich großer und kleiner Weltenbelange verantwortungsvoll an. Wenn ein Unglück passiert, dann weiß ich sicher, dass Gott kein Fehler unterlaufen ist. Er war nicht unaufmerksam, hat nicht gedöst oder gar geschlafen. Die Kontrolle entgleitet ihm nie. Ihm zu vertrauen ist darum kein Risiko. Bei Gott bin ich wirklich geborgen, egal wie die Umstände um mich herum auch sind. Daher befehle ich mich jeden Tag seinem Schutz an.
Dina Wiens