Kennen Sie die Serengeti, die afrikanische Steppe voller Großwild? So etwa müssen Sie sich Moses Weideland vorstellen, Heute ist alles zu Fels- und Sandwüste verkommen. Dort hütete er die Schafe seines Schwiegervaters und hatte Zeit zum Denken, viel Zeit. Und als er nach vierzig Jahren endlich begriff, was er falsch gemacht hatte, konnte Gott ihn in die zweite Klasse versetzen, wo ein anderes Lernprogramm für ihn bereitlag. Wenn wir nach unserer Meinung immer noch »auf der Stelle treten«, sollten wir einmal überlegen, ob es daran liegt, dass wir das Klassenziel des ersten Jahrgangs immer noch nicht erreicht haben.
Eines Tages blickte Mose auf und sah einen Dornstrauch brennen.Weil der Busch aber nicht verbrannte, ging er näher heran. Da hörte er Gottes Stimme aus dem Feuer, wie er sich als der große und heilige Gott Israels vorstellte, der das Elend seines Volkes gesehen und nun gekommen war, es zu retten.
Vor vierzig Jahren hätte Mose den Auftrag, den er nun bekam, sicher für selbstverständlich gehalten. War er nicht zum Führer vorherbestimmt als Prinz und als überaus intelligenter Mensch? Doch jetzt zeigte sich, dass er seine Lektion wirklich gelernt hatte. Er hatte gelernt, dass man in Gottes Reich mit dem Menschenverstand nicht weit kommt, einerlei, wie scharf er ist. Dafür braucht man einen Auftrag von Gott und die beständige Führung durch den Geist Gottes. Ja, jetzt musste Gott ihn direkt zwingen, den großen Auftrag anzunehmen - und er tat es schließlich. Dazu gab ihm Gott zwei Hilfen auf den Weg: einen Stab und seinen Bruder Aaron.
Hermann Grabe