Präsident Theodore Roosevelt kehrte nach einer Westeuropa- und Afrikareise am 18. Juni 1910 an Bord der »Kaiserin Auguste Victoria« zurück in die Vereinigten Staaten. Mit an Bord des Übersee-Dampfers war auch ein altgedienter Missionar.
Im Hafen von New York gab es zur Begrüßung eine Schiffsparade mit fast hundert Schiffen. Millionen von Schaulustigen drängten nach der 15-monatigen Reise ihres Präsidenten an den Hudson. Beim Einlaufen im Hafen von Manhattan ertönte vom Kai laute Marschmusik. Es gab eine Militärparade mit Ehrenspalier, an dem alle Honoratioren der Stadt teilnahmen.
Als nach dem ganzen Aufzug der klapprige Missionar seine Dritte-Klasse-Kabine verlassen hatte und von Bord ging, begrüßte ihn ein etwas abseits stehendes Grüppchen älterer Leute: »Lieber Bruder, wir hätten dir gerne auch so einen Empfang im Vaterland bereitet!« – Der gebückt gehende alte Mann richtete sich ein wenig auf, lächelte und sagte nur: »Na, wartet nur mal ab. Ich bin ja noch gar nicht in meinem Vaterland angekommen.« – Wenn nämlich Gott seine Getreuen in den Himmel holt, dann wird er selbst sie begrüßen und sagen: »Wohl du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles will ich dich setzen. Gehe ein in die Freude deines Herrn!«
Wenn schon ein irdisches Volk seinen Präsidenten so großartig in der Heimat empfängt, was wird dann erst der allmächtige Gott veranstalten, wenn einer seiner tapferen Kämpfer zu ihm in den Himmel kommt! Die Amerikaner taten, was sie konnten. Wenn Gott auch tut, was er kann, muss das einfach alle unsere irdischen Vorstellungen weit übertreffen. Die Bibel sagt von anderen Heimkehrern aber auch, sie würden nur wie ein »Brandscheit aus dem Feuer gerettet« (1. Korinther 3,15).
Andreas Fett