In einem großen Dorf nördlich von Akko in Israel gab es bis vor wenigen Jahren einen Landhandel. Der gehörte meinem arabischen Freund Raja. Man konnte bei ihm so ziemlich alles kaufen, was man so für die Landwirtschaft brauchte, Seile, Samen, Sensen und mehr.
Raja strahlte immer, wenn man kam. Alle Glieder seiner großen Familie sind Christen; das heißt, sie waren es dem Namen nach von Geburt an, aber dann hörten sie von einem Jesusgläubigen Drusen, wie Gott den Glauben gemeint hat und bekehrten sich zu Jesus. Ihr Haus war immer für Gäste offen. Aber wie stand es mit ihrer Liebe zu den Israelis? Bei einem Besuch erlebte ich folgendes: Drei Leute eines Kibbuz, Israelis, kauften bei Raja ein. Nach etwa 20 Minuten war alles im Auto verstaut und natürlich bezahlt. Und dann bat Raja: »Bitte bleibt noch zu einer Tasse Kaffee.« Gerne folgten die Kibbuzniks seiner Einladung. Raja bereitete den Kaffee selbst, mit Gewürz-Zusatz, versteht sich; immer wieder schenkte er nach und seine Frau brachte selbstgebackenen Kuchen.
Und dann erzählten mir die Leute vom Kibbuz: »Wir fahren gerne die 20 km bis hierher. Wissen sie, Raja ist immer ehrlich, seine Waren sind gut und sein Kaffee ist der beste. Nie kamen wir hier weg ohne Einladung.« Man spürte, hier schätzen sich Menschen gegenseitig, und einer predigte deutlich, ohne Worte.
Gastfreundschaft kann ganz schön ins Geld gehen, aber es ist die beste Möglichkeit, einen Menschen für das Evangelium zu erwärmen. Gerhard Schwabe