Zuerst hörten wir vom großen Durst. Der selbstgemachte Most schmeckte gut. Gemeinsam wollten mein Freund und seine Frau dieses Problem in den Griff bekommen. Doch dann kam die Nachricht: Er hat seine Frau und die Kinder verlassen und möchte frei sein. Frei zu trinken, frei mit einer anderen Frau zu verkehren. Frei von jeder Verpflichtung der Familie gegenüber. Nur das tun, was gerade gefällt.
Wie sah das große Glück aus? Das Alkoholproblem wurde schlimmer, der Ärger über die Kinder, die die Besuche des Vaters und einen Ausflug im Auto mit dem angesäuselten Vater nicht zu schätzen wussten, die kriselnde neue Beziehung, die klammen Finanzen; und mit der Gesundheit ging es auch nicht aufwärts. Sieht so die große Freiheit aus?
Ob er sich jetzt eingesteht, dass das keine Freiheit ist? Oder darf er es vor sich und den anderen nicht zugeben, dass er wieder in Zwängen lebt, die ihn tief nach unten ziehen? Die Alkohol- und Selbstsucht hatte kein Glück und keine Zufriedenheit gebracht. Im Gegenteil.
Viele Menschen glauben, Gottes Gebote würden einengen und unglücklich machen. Wirkliche Freiheit und Glück gibt es jedoch nur innerhalb der altbewährten Regeln, die Gott zu unserem Schutz gegeben hat. Sich keine Gedanken um die Treue des anderen machen zu müssen, dem anderen Gutes tun und sein Glück zu genießen, das ist Freiheit. Auch in der Ehe. Das macht den Ehepartner und Kinder glücklich.
Alleine kann das keiner schaffen. Doch Jesus Christus kam, um für meine Sünde zu sühnen. Weil er alles für mich aufgegeben hat, damit es mir gut geht, kann ich auch auf »meine Rechte« verzichten. Jedesmal, wenn ich es tue, merke ich, wie dies glücklich macht.
Gerhard Kimmich