In einem Tiroler Skigebiet hatten wir ein interessantes Erlebnis. Auf dem Boden in der Nähe der Talstation lagen vier zusammengefaltete Hundert-Euro-Scheine. Offensichtlich hatte sie jemand verloren. Mit den 400 Euro gingen wir zum Schalter des Ski-Verleihs, der in der Nähe war, um das Geld dort zu deponieren. Die freundliche Dame am Schalter war sehr überrascht, dass jemand gefundenes Geld abgibt und es sich nicht selbst in die Tasche steckt. Wir mussten unsere Heimatadresse hinterlegen und befestigten bei der Fundstelle ein Schild mit der Aufschrift: »Wenn Sie etwas verloren haben, dann melden Sie sich bitte an dem besagten Schalter.« Die Angestellte sollte dann fragen, was der Betreffende verloren habe. Wenn er es genau sagen konnte, war er der Besitzer.
Kurz bevor wir den Ort verließen, haben wir uns noch einmal erkundigt, ob sich jemand gemeldet habe. Tatsächlich, ein Tscheche fragte nach dem Geld und war sehr erleichtert, als er es wiederbekam. So konnten wir guten Gewissens nach Hause fahren. Diesem Mann ging es so wie der Frau in unserem Bibeltext. Er freute sich sehr, dass er sein Geld wiedergefunden hatte.
Die Geschichte zeigt uns, dass wir Menschen in den Augen Gottes auch verloren sind. Wenn wir ohne Gott leben, ist das ein großer Verlust für den Schöpfer dieser Welt. Er sucht jeden Menschen, der sich in seinem Leben von ihm entfernt hat. Was für eine Freude ist es aber, wenn ein verlorener Sünder den Weg zurück zu dem Vater im Himmel findet, ihm seine Schuld bekennt und eine lebendige Beziehung zu seinem Gott und Retter aufbaut. Wer Gott sucht, der wird ihn finden. Wenn wir aber vor Gott weglaufen, endet der Weg in der ewigen Gottesferne, wo der Schmerz niemals enden wird.
Uwe Harald Böhm