»Der Globus eiert, doch Düsseldorf feiert!«, so lautete vor Jahren der Slogan des Karnevalvereins in der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt. Anders ausgedrückt heißt das: Die Probleme in der Welt sind uns zwar bewusst, aber wir feiern laut genug, dass wir die schlechten Nachrichten nicht mehr hören müssen.
Während in den Kriegsgebieten die Kanonen donnern, lassen wir es krachen. Während woanders Bomben hageln, werfen wir Konfetti. Während woanders Naturkatastrophen wüten, machen wir einen auf lustig. Während Menschen untergehen, machen wir einen drauf. Es ist schließlich Karneval!
Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen fröhlich sind und Feste feiern. Doch wenn wir uns betrinken, so dass wir die Clownsnasen zwar doppelt, aber die Wirklichkeit gar nicht mehr sehen, dann läuft was falsch. Wenn Alkohol als Medizin gegen Sorgen eingesetzt wird und Karnevalisten feiern, um Probleme zu verdrängen, dann ist die Fete eine Flucht. Und einem, der vor der Wirklichkeit flieht, möchte man hinterherrufen: »Halt, stehen bleiben! Kehr um!«
Für Gott ist Umkehr ein Grund zum Feiern. Gott jubelt, wenn ein Mensch seine Sünden als falschen Weg erkennt und bereut. Als der »verlorene Sohn« im Gleichnis gesenkten Hauptes nach Hause kam, trommelte sein Vater alle zu einem Freudenfest zusammen. Er rief aus: »Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden.« Weiter heißt es: »Und sie fingen an, fröhlich zu sein« (Lukas 15,24). Hier wird nicht gefeiert, um Probleme zu vergessen; hier wird gefeiert, weil das Problem Sünde gelöst war. Markus Wäsch