Wenn der Wetterbericht den aktuellen Luftdruck in Hektopascal (100 Pascal) ansagt, so ist diese Maßeinheit eine Erinnerung an den genialen Denker und Wissenschaftler Blaise Pascal. Seine Forschungen und herausragenden Gedankengänge sind auch heute noch, 350 Jahre später, Grundlage vieler naturwissenschaftlicher Disziplinen. Schon mit 16 Jahren schrieb er eine Abhandlung über die Kegelschnitte und erlangte schlagartig Bekanntheit in der wissenschaftlichen Welt. Mit 18 Jahren begann er an einer mechanischen Rechenmaschine zu arbeiten, um seinem Vater, einem Buchhalter, das Rechnen der Zahlenkolonnen zu erleichtern. Damit begründete er die maschinelle Datenverarbeitung. Einen lang anhaltenden Streit der damaligen Wissenschaftler über das Vakuum beendete Pascal, indem er nachwies, dass der Luftdruck mit der Höhe ständig abnimmt (barometrische Höhenformel) und demzufolge im Weltall ein Vakuum herrscht.
Bei all seinem wissenschaftlichen Durchblick war Pascal ein überzeugter Christ, der wusste, dass er allein durch die Gnade Gottes errettet war. Er widerstand mit Nachdruck den Denkströmungen der Aufklärung, dass alles mit dem Verstand zu erklären sei. In seinem unabgeschlossenen Werk, den »Pensées« legte Pascal die Schwächen des Vernunftglaubens bloß, entwickelte ein nach christlichen Maßstäben realistisches Menschenbild und argumentierte mit logischen Argumenten für den christlichen Glauben. Der Philosoph Nietzsche schrieb: »Pascal, den ich beinahe liebe, weil er mich unendlich belehrt hat: der einzig logische Christ.« Damit wird deutlich, dass Glaube und Wissenschaft keineswegs im Widerspruch stehen; denn auch die Naturgesetze wurden von Gott geschaffen.
Bernhard Volkmann