Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen.
Römer 1,16
Mein Sohn hat nun sichtlich Freude an seinem neuen Fahrrad. Man sieht es ihm an, wenn er damit bei uns auf dem Parkplatz seine Runden dreht oder mit mir zusammen auf Tour geht. Es passt genau zu ihm und ist optimal auf seine Größe abgestimmt. Ein Zukauf weiterer Teile ermöglichte den optimalen Einsatz auf der Straße, im Gelände und überall, wo man unterwegs sein möchte. Keine Frage, dass er auch ein bisschen stolz war, es in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Er hat es definitiv in Besitz genommen. Es ist nun sein Fahrrad, und keiner zweifelt daran, am wenigsten er selbst.
Können wir ernsthaft glauben, Gott würde uns etwas wegnehmen, was er uns einmal geschenkt hat? Das würde ich als Vater nie tun, denn ich würde mich damit selbst der Freude berauben, die mein Sohn an dem hat, was er von mir beschenkt bekam. Seine Freude ist nämlich auch meine Freude. Und Gott möchte keinesfalls, dass wir in Zweifel über das Heil geraten, dass er uns geschenkt hat. Im Gegenteil, seine ganze Kraft legt er durch das Evangelium dahinein, dass wir durch Glauben das Heil empfangen und - behalten!
Ein anderer Aspekt ist, dass dieses Heil nicht für mich allein bestimmt ist, sondern für alle Menschen. Wenn ich also mein Heil gebrauche und täglich zeige, dann vor allem deswegen, um es auch anderen schmackhaft zu machen. Es ist für sie nicht in weite Ferne gerückt oder unerreichbar wie manches irdische Gut, nein, es liegt für alle bereit, die es nur nehmen wollen. Und so kann das, was wir als Christen ergriffen haben, auch für andere »begehrlich« werden. Und es ist kein »Raubgut«, an dem wir um jeden Preis nur für uns selbst festhalten, sondern wir geben es gerne weiter, ohne selbst dabei einen Verlust in Kauf nehmen zu müssen.
Joachim Pletsch