Lokomotiven sind so gebaut, dass sie sich auf Gleisen fortbewegen können. Alles an ihnen dient diesem Zweck. Früher wurden sie mit Dampfmaschinen und heute mit Diesel- oder Elektromotoren angetrieben. Dazu dienen auch ihre beweglichen Achsen. Damit sie schwere Lasten ziehen können, haben sie selbst ein enormes Gewicht. Allerdings ist ihre »Freiheit« auf die Gleise beschränkt. Nur da können sie sich bewegen und sinnvoll arbeiten und die gewünschten Ziele erreichen. Würden sie die »grenzenlose Freiheit« suchen, aus den Gleisen springen und querfeldein fahren wollen, wäre das ihr völliges Verderben.
Wir Menschen sind Gottes Geschöpfe, die auch zu einem bestimmten Zweck gemacht wurden und dafür eine Menge von Gaben und Fähigkeiten erhielten: Wir sollen Gott durch unser Leben ehren. Und auf den Gleisen seiner Gebote können wir Gott zur Freude und Menschen zum Nutzen sein.
Heute will man uns gern einreden, man dürfe die göttlichen Gebote gefahrlos missachten und die individuelle Freiheit suchen. Es heißt, jeder sei »seines Glückes Schmied«. Dazu beruft man sich sogar auf unseren Tagesvers, doch der ist ganz anders zu verstehen, nämlich so: Wer verstanden hat, dass Gottes Gebote uns zum Leben gegeben sind, merkt auch schnell, dass er diese Gebote nicht aus sich heraus halten kann, sondern sich selbst durch Ungehorsam zerstört - wie die Lok, die aus den Gleisen springt. Wahre Freiheit besteht darin, tun zu können, wozu uns Gott geschaffen hat. Das hat Gott denen versprochen, die sich seinem Willen unterstellen. Darin liegt unsere wahre Freiheit. Also: Wahre Freiheit liegt allein darin, tun zu können, wozu Gott uns geschaffen hat.
Hermann Grabe