Was für eine Situation: Es kommen Eltern mit ihren (vor allem kleinen) Kindern und wollen zu Jesus. Die Jünger schreiten ein und machen den Eltern deutlich, dass dieser keine Zeit für kleine Kinder, sondern Wichtigeres zu tun habe. Wie reagiert Jesus? Ganz überraschend für die Jünger damals! Er wird unwillig, d. h., er kann es nicht ertragen, wie die Jünger hier vorgegangen sind. Und dann sagt er die oben stehenden Worte. Die Jünger haben daraus gelernt, dass Kinder ihrem Meister wichtig sind. Kinder sollen zu Jesus kommen und nicht davon abgehalten werden.
Doch weshalb gehört ausgerechnet solchen das Reich Gottes? Was ist an Kindern so Besonderes? Kinder weisen zwei Merkmale auf, die uns Erwachsenen meist abhandengekommen sind: Kinder vertrauen und haben einen schlichten, einfachen Glauben. Und weiterhin haben sie noch nichts aufzuweisen, was sie als Leistung oder Verdienst ins Spiel bringen könnten. Das Gefühl, auf Hilfe in jeder Hinsicht angewiesen zu sein, ist selbstverständlich für sie. Das ist die innere Haltung, die Gott veranlasst, sie anzunehmen und in sein Reich aufzunehmen. Wenn Erwachsene dies von ihnen lernen, dann stehen ihnen ebenso Tor und Tür zum Reich Gottes offen.
Jesus will nicht nur den Jüngern, sondern uns allen etwas sagen: nämlich dass wir wie Kinder werden sollen und so, wie wir sind, zu ihm kommen können. Nur so - wie Kinder - können wir ins Reich Gottes eintreten. Das mag im ersten Moment demütigend erscheinen, ist aber tatsächlich die Voraussetzung für eine echte Umkehr zu Gott. Als ich mich vor einigen Jahren entschieden hatte, Jesus als Herrn und Heiland anzunehmen, war dieser Vers für mich sehr wichtig und hilfreich gewesen. Martin Reitz