... aber ich setze sie nicht in einen bestimmten Zug«, so eine Aussage Federico Fellinis. Wer sich mit dem Schaffen des heute vor 80 Jahren geborenen und vor 7 Jahren gestorbenen italienischen Filmregisseurs beschäftigt, stellt fest, dass seine Filme recht chaotisch wirken. Obwohl Fellini nichts dem Zufall überließ, stand der Ablauf des Films vor Drehbeginn noch nicht fest, sondern nur der Hauptrahmen mit der Grundhandlung. Erst wenn die Kamera lief, begann der Regisseur die Szenen zu formen, ja, er machte sich auf eine Reise, die er zwar im Augenblick bewusst lenkte, deren weiteren Verlauf er aber noch nicht kannte, immer bereit, hier oder dort Abstecher zu machen.
Fellinis Filme haben kein Happy-End, sondern sind geprägt von der Alltagsrealität, geben Stimmungen und Nöte z.B. der Nachkriegszeit wieder, behandeln religiösen Wunderglauben oder das Kleinstadtleben, nie aber wollte er ihnen eine über die Geschichten hinausgehende Bedeutung beimessen, nie machte er klare Aussagen. Er wollte die Zuschauer eben nur zum Bahnhof bringen, aber die Wahl des Zuges -sprich: Bedeutung und Interpretation - sollte ihnen überlassen bleiben.
Im Gegensatz zu vielen, die meinen, der Menschheit Wegweisung geben zu können, war sich Fellini seiner Grenzen bewusst. Glücklicherweise haben gläubige Christen einen Herrn, Jesus Christus, der in Gnade und Wahrheit mit den Menschen umging und ihnen klar den Weg zurück zu Gott gezeigt hat, einen Weg, der auch aus der zerfahrensten Situation in die Freiheit führt. Dieser Weg führt über das Kreuz, an dem er litt und starb. Welch eine klare Wegweisung gibt uns doch die Bibel! Carsten Müller