Am 20. Juli 2017, im Alter von nur 41 Jahren, nahm sich Chester Bennington, der Sänger der kommerziell enorm erfolgreichen US-Band »Linkin Park« während der Tour zum Album »One More Light« das Leben. Wie in vielen Songs verarbeitete er auch in diesem Hit, der besonders nach seinem Tod die Charts nach oben kletterte, seine schweren und unglücklichen Lebensumstände. Die frühe Scheidung seiner Eltern, sexueller Missbrauch und ein Vater, der sich nicht um sein Kind kümmerte, prägten den jungen Mann, der sich, von Mordfantasien gegen seine Familie geplagt, in Drogen und Alkohol stürzte. In ständiger Geldnot wegen seines hohen Drogenkomsums gab Bennington dennoch seinen Traum nie auf, einmal ein berühmter Sänger zu werden, und schaffte es schließlich auch. Doch dauerhaftes Glück fand er nicht, immer wieder kämpfte er mit schweren Depressionen. Der Gedanke, seine sechs Kinder zu Halbwaisen zu machen, hielt Bennington genauso wenig davon ab, sich das Leben zu nehmen, wie sein Erfolg und sein in Erfüllung gegangener Lebenstraum.
»Wen kümmert´s schon, wenn ein weiteres Licht ausgeht, in einem Himmel von Millionen Sternen?«, und: »Wen kümmert´s schon, wenn jemandes Zeit abläuft, wenn alles, was wir sind, nur ein Moment ist?« sind Textzeilen aus »One More Light«. Wie schade, dass Bennington den nicht fand, den es sehr wohl kümmert, wenn auch nur ein Stern in der Unendlichkeit des Weltalls erlischt (Psalm 147,4), und dem es ganz und gar nicht egal ist, wenn »eines Menschen Zeit auf Erden zu Ende geht«. Es gibt einen Gott, der uns kleine Menschen liebt und sich um uns kümmert. Und den es unendlich schmerzen muss, wenn wir uns seiner Liebe und seinem Heilsangebot entziehen und dadurch unser Leben ruinieren.
Daniela Bernhard