Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Markus 2,17
Ein Zahnarztbesuch bereitet mir grundsätzlich keine Sorgen. Vielleicht deshalb, weil ich noch nie große Schwierigkeiten mit meinen Zähnen hatte. Nach meinem letzten Besuch überfielen mich allerdings doch Bedenken. Wegen einer Zahnfleischentzündung durch fortschreitende Parodontose verschrieb mir die Ärztin Penicillin. Wenige Tage nach der Einnahme wachte ich am Morgen mit Juckreiz auf. Als ich in den Spiegel schaute, erschrak ich: Mein ganzer Körper war von Kopf bis Fuß übersät mit einem dunkelroten Ausschlag.
Der Hausarzt meinte spaßeshalber, ich könnte mit meinem Aussehen binnen Sekunden ein Schwimmbad voller Menschen leeren. Mittels einer Blutabnahme schloss er Masern aus. Er ist ein guter Diagnostiker und kam zu dem Befund, dass ich auf ein bestimmtes Antibiotikum allergisch reagiere. Es dauerte Wochen, bis der Ausschlag sich verflüchtigte. Penicillin-Allergien können viel schwerere Konsequenzen nach sich ziehen, bis hin zum Tod. Mein juckender Ausschlag war eine relativ harmlose Reaktion.
Haben Sie gewusst, dass Gott auch allergisch ist? Jede Lieblosigkeit gegenüber ihm und Menschen, jede Lüge, jeder böse Gedanke, Betrug, Diebstahl oder Ehebruch reizt den heiligen Gott. Bei ihm gibt es zwei entgegengesetzte Reaktionen darauf: Die eine ist Liebe, die andere Zorn. Gottes Zorn hat für den Menschen weitaus schlimmere Konsequenzen als Hautausschlag: ewige Strafe, ewiger Tod; das bedeutet ewige Trennung von ihm. Gottes Liebe allerdings bewirkt, dass er auf Sünder mit großer Barmherzigkeit reagiert und vergeben will. Das Gegenmittel für Sünde ist Jesu Blut, das er am Kreuz vergossen hat. Es ist notwendig, unser ganzes Vertrauen in das vollbrachte Erlösungswerk des Sohnes Gottes zu setzen.
Sebastian Weißbacher