Am 14. Dezember 1954 empfahl die Generalversammlung der Vereinten Nationen ihren Mitgliedstaaten, den »Universal Children’s Day« einzuführen. Seitdem wird er in vielen Ländern begangen. In Deutschland findet er am 20. September statt. Jedes Land, das ihn begehen will, soll am Weltkindertag auf die Probleme und Rechte von Kindern aufmerksam machen. Auf eine ganz besondere Verletzung von Kinderrechten wird aber auch heute kaum irgendwo hingewiesen werden, weil kaum ein Politiker den Mut mehr dazu hätte.
Ich meine die Abtreibung: Kinder werden bei uns massenweise umgebracht. Bevor sie überhaupt geboren werden, wird ihnen das Leben genommen. Die Zahl der Abtreibungen wird allein in unserem Land auf bis zu 300.000 jährlich geschätzt. Abgesehen davon, dass die Deutschen wegen der geringen Geburtenzahl ein aussterbendes Volk sind, ist dieses Blutvergießen ein himmelschreiendes Unrecht, das Gott nicht folgenlos hingehen lassen kann. Auch das Bundesverfassungsgericht hat wiederholt festgestellt: Abtreibung ist Tötung, sie verstößt gegen unsere Rechtsnormen. Unter dem bestehenden gesellschaftlichen Druck hat das Gericht die Abtreibung unter bestimmten Voraussetzungen jedoch straffrei gestellt. Inzwischen sind Abtreibungen so »normal« geworden wie etwa das Ziehen eines kranken Zahns. Wie viel seelischen Schmerz die verhinderten Mütter zu ertragen haben, davon berichtet kaum jemand.
Gott wendet besonders Kindern seine Fürsorge zu. Die Bibel nennt Kinder eine Gabe Gottes. Ein Kind aufziehen, seine Persönlichkeit zum Guten beeinflussen, das zählt zu den schönsten Lebensaufgaben. Und vor allem: Kinder sollen von dem Gott erfahren, der sie besonders liebt. Otto Willenbrecht