Vor einiger Zeit unternahmen meine Frau und ich eine Reise in ein Land, in dem ich vor unserer Heirat einige Jahre gelebt hatte. Während ich beschäftigt war, wollte sich meine Frau die Stadt ansehen, wofür ich ihr eine Skizze entwarf, weil ich weiß, dass es dort unsichere Ecken gibt. Der Straßenplan für sie war Ausdruck meiner Liebe und Fürsorge, auch wenn er sie eingrenzte. Da ich sie aber vor Gefahren bewahren wollte, musste ich ihr manches vorenthalten. Hätte sie sich in der Überzeugung, etwas zu verpassen, nicht an meinen Plan gehalten und wäre eigene Wege gegangen, hätte sie unter Umständen unangenehme Folgen davontragen müssen.
In unserem Tagesspruch sagt Jesus, dass wir dann in seiner Liebe bleiben, wenn wir seine Gebote halten. Da, wo wir seinen Geboten keinen Gehorsam schenken, zeigen wir, dass wir unser Glück selbst suchen müssen, als ob Gott uns mit seinen Geboten den Spaß verderben wollte. Wenn wir die Gebote Gottes halten, die viel mehr Ausdruck seiner Liebe sind als mein Straßenplan, bleiben wir in seiner Liebe. In der Liebe Gottes zu bleiben, hat nichts Mystisches an sich, sondern wird sehr real von dem erlebt, der seine Gebote hält. Gottes Gebote drücken seine Liebe aus, die uns vor Ungemach bewahren und sicher ans Ziel führen wird.
Wie oft mussten wir schon an den Folgen unserer Eigenmächtigkeit leiden? Wie oft machten wir Lebensentscheidungen allein von unseren momentanen Vorlieben abhängig, anstatt von dem, was Gott uns in seinem Lebensentwurf vorgeschrieben hat? Hätten wir nur schon immer auf ihn gehört.
Andreas Burghardt