Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel.
Jona 2,8
Ab und zu fahre ich auf der A 52 im Bereich der Auffahrt Mönchengladbach-Nord. Während der Fahrt musste ich dort schon wiederholt telefonieren. Doch kurz vor der Auffahrt gibt es ein Funkloch: gerade noch klarer Empfang, und von jetzt auf gleich Funkstille. Wichtige Gespräche werden einfach abgeschnitten. Ob ich will oder nicht, ich erreiche meinen Gesprächspartner nicht. Mittlerweile weiß ich das schon und versuche es dort erst gar nicht mehr.
Der Mann, der die Worte des Tagesverses gesprochen hat, befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Situation, in der man auch nicht mit gutem Empfang rechnen konnte: Er war mitten auf hoher See während eines gewaltigen Sturmes aus einem sinkenden Schiff in das tosende Meer geworfen worden. Und damit nicht genug: Er war von einem großen Fisch verschlungen worden und in dessen Bauch in die Tiefen des Mittelmeeres abgetaucht. Von dort unten hätte wohl auch bei modernster Netzabdeckung niemand eine Verbindung herstellen können. Hinzu kam, dass dieser Mann, Jona, völlig selbstverschuldet in diese Situation gekommen war. Anstatt das zu tun, womit Gott ihn ausdrücklich beauftragt hatte, flüchtete er vor Gott. Würde er jemals noch eine Chance haben, mit Gott verbunden zu werden?
Wir Menschen neigen dazu, andere, die sich gegen uns gestellt haben, eigene Wege gegangen sind und nun in der Klemme stecken, zu ignorieren. Soll er doch sehen, wo er bleibt! Aber bei Gott ist das anders. Gott benutzt diese scheinbar ausweglose Lage, um Jona zur Besinnung zu bringen. Und obgleich von dort unten, aus dem Fisch, jede Kontaktaufnahme unmöglich erscheint, hört Gott doch ganz genau auf das Gebet dieses Mannes. Für Gott gibt es nämlich nirgendwo auf dieser Welt ein Funkloch.
Markus Majonica