So nennt man die Zeit zwischen Aschermittwoch und Karfreitag. Nach dem ausgelassenen Karneval soll jetzt eine Zeit des Verzichts anfangen. Mittlerweile passt das auch ganz gut ins Gesundheitsprogramm. So wird Fasten heute oft mit Wellness verbunden. Auch wir hatten im Büro solche Gesundheitstage zur Fastenzeit, und wir von der Personalvertretung haben Tee ausgeschenkt unter dem Motto: »Gesundheitstee statt Hopfenblütentee« (d. i. Bier). Nun ist das Fasten ja eine gute Einrichtung, wenn es denn recht angewandt wird. Fasten dient der Besinnung und der Konzentration auf etwas Wichtiges. Das kann das Gebet sein, das kann aber auch, wie wahrscheinlich ursprünglich gedacht, die Besinnung auf die Leiden des Herrn Jesus Christus sein. Aber es ist nie als Show gedacht. Auch ist es keine Einrichtung, mit der man nach außen angeben kann, um zu zeigen, wer man ist. Und schon gar nicht hilft es zur Selbstbesserung.
Gott sagt durch das Wort der Bibel, dass Fasten so geschehen soll, dass die Leute es nicht merken. Somit ist das Fasten auf Gott hin gerichtet. Nicht weil ich etwas erreichen will, faste ich, sondern um mich dem von Gott Gewirkten zu widmen oder ihm besondere Beachtung beizumessen. Und deshalb werden wir eingeladen, am Fasten teilzuhaben. Es ist eine Form des Gottesdienstes, des Stillewerdens vor Gott. Und deshalb enthalte ich mich eine Zeit von einem Teil des sonst Üblichen, um alle Zeit und Kraft Gott zu widmen. Das geht nur, wenn wir uns von ihm die Kraft dafür schenken lassen. Vielleicht besonders in unseren Tagen des Konsums ist das besonders wichtig. Eberhard Hof