Während ich in einer warmen Sommernacht gemeinsam mit meiner Frau den zauberhaften Springbrunnen in Barcelona bestaunte, kamen wir mit einer Touristin ins Gespräch. Sie war eine aus Israel angereiste Jüdin und freute sich über unser Interesse an ihrem Land. Als das Gespräch sich um die Konfliktsituation in Israel drehte, behauptete sie resigniert: »Es gibt keinen Frieden für uns Juden.«
Ich musste an meinen Freund Ali denken. Ali wuchs als Kind einer palästinensischen Familie im Gazastreifen auf. Während seiner ganzen Kindheit hindurch wurde ihm der Hass gegen die Juden eingeimpft. Als religiöser Moslem hatte er versucht, durch den Islam Frieden mit Gott zu bekommen. Er wollte wissen, wie er einen Gott zufriedenstellen konnte, dem Sünde nicht egal war, doch seine Suche blieb erfolglos.
Durch besondere Umstände bekam er die Möglichkeit, in den USA zu studieren. Angeregt durch einen Kommilitonen begann er dort, die Bibel zu lesen. Was er las, faszinierte ihn einerseits, andererseits aber stieß es ihn ab. Die Faszination galt dem Leben und Sterben von Jesus. Ali erkannte, dass Jesus am Kreuz den gerechten Preis für seine Sünde bezahlt hatte. Es gab also doch die Möglichkeit, Frieden mit Gott zu haben. Was ihn aber völlig abstieß, war die Tatsache, dass Jesus Jude war. Sollte er als Palästinenser abhängig sein von einem Juden? Nach langem innerem Kampf ließ Ali sich auf die Sache ein. Er fand den langersehnten Frieden mit Gott durch Jesus Christus.
Unsere Gesprächspartnerin in Barcelona hatte wohl leider recht. Es gibt momentan keinen Frieden für die Juden, es sei denn, auch sie setzen ihr Vertrauen auf Jesus.
Andreas Burghardt