Mitglied einer Jury zu sein ist nicht einfach. Unser Unternehmen hat den Titel »Ehrenamt des Jahres« ausgelobt. Die Vereine in unserer Region haben die Möglichkeit, je einen ehrenamtlichen Helfer für diesen Titel vorzuschlagen. Nach Ablauf der Vorschlagsfrist setzt sich die Jury zusammen, um eine möglichst gerechte Bewertung vorzunehmen. Doch schnell wird mir bewusst, wie schwierig das ist. Da ich viele Kandidaten persönlich kenne, fällt es mir schwer, meine Bewertung unabhängig von den bisherigen Erfahrungen mit diesen Personen zu treffen. Und wie schnell prägen äußerliche Eindrücke und Vorurteile mein Bild! Ich muss zugeben: Schon bei einem solchen Wettbewerb bin ich nicht zu wirklicher Gerechtigkeit fähig.
Dabei wird mir aber auch bewusst, dass ich selbst einmal von Gott bewertet werde. Im Gegensatz zu mir ist er dabei absolut gerecht, weil er alle Fakten kennt und richtig bewertet. Er kennt nicht nur meine Taten, sondern auch meine Gedanken und Motive. Er schaut nicht auf Äußerlichkeiten, sondern er sieht mein Herz. Aber leider sind in diesem Herz viele Dinge, die Gott nicht gefallen: Egoismus, Neid, Hass, Habsucht, sexuell unreine Gedanken und vieles mehr. Diese Dinge qualifizieren mich nicht für eine besondere Ehrung bei Gott, sondern disqualifizieren mich für die Gemeinschaft mit ihm. Doch genau darum bietet Gott mir einen Ausweg an. Wenn ich im Gebet meine Sünde zugebe und ihn um Vergebung bitte, will er diese Dinge wegnehmen. Er hat sie bereits auf seinen Sohn geladen, der mit seinem Tod am Kreuz dafür bezahlt hat. Wenn ich mich Gott anvertraue, befreit er mich von meiner Ungerechtigkeit und schenkt mir neues, ewiges Leben!
Andreas Droese